Fitness: Ist selbstständig trainieren gefährlich?

Die Zahlen sprechen für sich - gemäss Suva haben die Unfälle beim Fitnesstraining in den letzten Jahren stetig zugenommen. Während der Lockdowns boomte der Verkauf von entsprechenden Geräten für Zuhause. Wie hoch ist das Risiko beim selbstständigen Training?

Text: Stefanie Probst

Während der Lockdowns waren in der Schweiz Produkte wie WC-Papier oder Fitnessgeräte ausverkauft. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Fitnesscenter waren geschlossen, also musste kurzerhand eigenes Trainingsequipement her. Auf dieses mussten wir zeitweise sehnsüchtig warten: so blieben die bestellten Hanteln des einen oder der anderen im Ärmelkanal stecken oder konnte in Asien gar nicht erst produziert werden. Irgendwann erreichten uns die Fitnessgeräte dann doch. Seither sind viele von uns zu Hause top ausgerüstet. Der Vorteil: regelmässige Bewegung ist gut für unsere Gesundheit – wenn wir uns dazu aufraffen können. Der Nachteil: Ein erheblich grösseres Unfallrisiko, unter anderem.

Rückenprobleme durch falsches Training

Gemäss Unfallstatistik der Suva haben Unfälle mit Fitnessgeräten stetig zugenommen, zu lesen unter anderem im Bund. Gründe für die Unfälle sind Überlastungen oder dass die Sportler:innen von einem Trainingsgerät getroffen werden. Wir alle kennen die daraus entstehenden mehr oder weniger  lustigen Videos, die auf Instagram und Co. gerne geteilt werden. Was wir dabei nicht sehen: die oft langwierigen und schmerzhaften Folgen daraus. Und weniger bekannt: die unspektakulären Unfälle, von denen wir selten etwas mitbekommen. Dazu gehören scheinbar banale Dinge wie eine falsche Ausführung einer Übung oder die Nutzung von zu viel oder zu wenig Gewicht. Im schlimmsten Fall entstehen daraus langwierige Folgen wie beispielsweise Rückenprobleme. So gehen unsere erwünschten Fortschritte den Bach runter und unser Geld zur Ärztin oder zum Arzt.

Training unter Anleitung: Die Gesundheit dankt’s

Bei einem Personal Training sorgt die Trainerin oder der Trainer dafür, dass unser Körper stets die korrekte Haltung einnimmt. Gleichzeitig stellt er oder sie sicher, dass die Menge des Gewichts bei jedem Training ideal ist. So sind die Muskeln gefordert, aber nicht überlastet. Denn nur durch eine stetige Forderung der Muskeln machen wir auch rasch Fortschritte. Neben einem individuellen Fitnessplan gibt’s ausserdem eine ganzheitliche Betreuung mit Tipps für eine gesunde Ernährung und einen gesunden Lebensstil. Und das Ganze wird ganz genau dokumentiert: mittels Hautfaltenmessung.

Das heisst aber nicht, dass die mühsam erstandenen Fitnessgeräte nun ein neues Zuhause brauchen. Sicher, wer viel Fitnesserfahrung hat und die korrekte Übungsausführung beherrscht, kann auch zu Hause trainieren. Ein regelmässiger Austausch mit einem oder einer Personal Trainer:in ist trotzdem hilfreich: mittels individuellen Trainingsplänen sorgt er für stetige Veränderungen der Übungen. Der Effekt: Es entstehen immer wieder neue Reize für bestimmte Muskelgruppen. So sind rasche Fortschritte sichergestellt und die eigene Gesundheit und Fitness dankt’s.

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